Im Zug oder in der Arbeitspause – wir greifen jeden Tag dutzende Male zu unserem Handy. Sei es aus Langeweile oder weil wir eben noch kurz die letzte Notification einer unserer x installierten Apps checken wollen. Die Internetnutzung über mobile Geräte nimmt offensichtlich zu. Aber wie stark genau, welche Geräte werden dafür am häufigsten benutzt und wieso ist das wichtig?
Internet, Internet in der Hand…
Da wir Zahlen mehr vertrauen, als nur unserer Intuition, haben wir nach statistischen Belegen für unsere Vermutung gesucht. Die Media Use Index 2015 (MUI) Studie der Y & R Group Switzerland zeichnet ein klares Bild: 80% der Schweizer surfen auf ihrem Smartphone, 48% auf dem Tablet. Darum werden natürlich auch immer mehr Apps für die mobile Welt entwickelt, die auf den verschiedensten OS-Versionen und Geräten tadellos funktionieren sollen.
…welches ist das meistgenutzte Gerät im Land?
Mehr als die Hälfte der User hatte bereits negative Erlebnisse mit Apps, wie Crash/Freeze (62%), langsamer Launch (47%) oder Nicht-Starten (40%) (Mobile Report 2012 – Dynatrace). Ein negatives Review im App Store ist da beinahe vorprogrammiert. Dabei lassen sich 84% der Anwender in ihrer Downloadentscheidung von Reviews im App Store beeinflussen. Ein schlechtes Rating hat also nicht nur weniger Downloads, sondern auch einen Imageverlust zur Folge. Den einmal eingeschlagenen Review-Trend zu ändern, ist viel schwieriger, als schon zu Beginn negative Reviews zu vermeiden. Ein professionelles Testing kann hier wertvolle Dienste leisten.
Die Zeit um das Produkt in bestmöglicher Qualität auf den Markt zu bringen ist knapp, die Konkurrenz steht in den Startlöchern und die Anforderungen des Marktes können sich sehr schnell ändern. Darum ist ein risikobasierter Ansatz für den Entwurf der Teststrategie hier richtig. Die Geräte, OS Versionen und Browser die am wahrscheinlichsten von den Endusern verwendet werden, müssen die höchste Test-Priorität erhalten. Aber welche sind das?
Schweizer lieben Äpfel
Leider haben wir kein magisches Orakel das uns diese Frage mit völliger Gewissheit beantworten kann. Statistiken und Trends geben uns aber einen guten Hinweis. Auf Comparis.ch findet man z.B die Top 10 der meistverkauften Geräte (1.Quartal 2015) der Schweiz. Tabellen wie diese ermöglichen uns eine erste Priorisierung der Geräte, auf welchen wir unsere Tests ausführen könnten.
Rang | Swisscom | Sunrise | Salt (vorher Orange) |
1. | Apple iPhone 6 | Apple iPhone 6 16 GB | Apple iPhone 6 |
2. | Apple iPhone 5s | Samsung Galaxy S5 16 GB | Samsung Galaxy S5 |
3. | Samsung Galaxy S5 4G+ | Apple iPhone 6 64 GB | Apple iPhone 5s |
4. | Apple iPhone 6 Plus | Apple iPhone 6 128 GB | Samsung Galaxy S4 |
5. | Samsung Galaxy S5 mini | Samsung Galaxy Alpha | Apple iPhone 6 Plus |
6. | Samsung Galaxy Alpha | Samsung Galaxy S5 mini | Apple iPhone 5c |
7. | Samsung Galaxy A3 4G | Apple iPhone 6 Plus 16 GB | Samsung Galaxy Alpha |
8. | Sony Xperia Z3 Compact | Apple iPhone 6 Plus 64 GB | Samsung Galaxy Note 4 |
9. | Apple iPhone 5c | Apple iPhone 5s 16 GB | Sony Xperia Z3 Compact |
10. | Samsung Galaxy S4 mini | Apple iPhone 5s 32 GB | Sony Xperia Z3 |
Der Trend scheint klar – die Marktführer in der Schweiz sind Apple und Samsung. Dies bestätigt auch https://gs.statcounter.com mit den aktuellen Zahlen der letzten 6 Monate (Januar – Juni 2016): Das in der Schweiz verbreiteste Betriebssystem ist und bleibt iOS (65,13%), gefolgt von Android (32,95%) und einem sehr überschaubaren Anteil von Windows (1,39%).
Ist die Applikation also vorwiegend für den Schweizer Markt gedacht, ist es sinnvoll einen Fokus auf iOS zu legen. Der weltweite Trend aber spricht eher für eine weitere Verbreitung von Android.
Fleissige Updater
Im Detail sieht man, dass besonders Apple-Kunden ziemlich schnell auf die neueste iOS-Version updaten. Im Mai 2016 waren schon 84% der Geräte auf Version 9, nur noch 11% auf Version 8 und weitere 5% auf älteren Versionen des Betriebssystems – ob das an den häufigen Update-Notifications liegt, ist unbekannt.
Gerade bei Android sollten dafür auch ältere Versionen getestet werden. Hier ist die Mehrheit der Geräte immer noch bei KitKat (4.4 – 32,5%) und Lollipop (5.0 & 5.1– gesamt 35.6%) geblieben. Der Anteil von Marshmallow (6.0) beträgt erst 7,5%. Eine schnelle Übersicht kann man sich auf dem Android-Developer-Dashboard verschaffen. Stand zu Beginn des Monats Mai 2016 war der Folgende:
Mobile Browser – responsive Webdesign
Um der weiten Verbreitung von mobilen Geräten als Internetzugang Nummer 1 Rechnung zu tragen, werden die meisten Websites heute im responsiven Webdesign gebaut. Es ist also unerlässlich, Webapplikationen – ebenso wie native Apps – auch auf diversen mobilen Geräten mit den korrespondierenden Browsern zu testen.
Der Top-Browser ist nach wie vor Safari (ca. 60%), in einem eher grossen Abstand gefolgt von Chrome (21%) und dem nativen Android-Browser (9%) – dies entspricht in etwa der Verteilung der Betriebssysteme in der Schweiz. Oder anders ausgedrückt: Wer ein Apple-Gerät besitzt, surft am ehesten mit Safari, Android-Benutzer lieber auf dem Android-Browser oder Chrome. Auf spezifische Versionen lassen die erhobenen Daten für die Schweiz keinen Schluss zu.
Die Macht des Konkreten
Solche Daten verhelfen Testern zu einem ersten Anhaltspunkt, welche Geräte, Betriebssysteme und Browser sie benutzen sollen. Eine stets aktuell gehaltene Gerätematrix ist darum eine der wichtigsten Ressourcen eines Mobile Testers.
Eines darf man aber nicht vergessen: Spezifisches ist immer wertvoller als Generisches! Darum ist es wichtig, so schnell wie möglich konkrete Daten und Zahlen über die App-Nutzer auszuwerten und in die Teststrategie miteinzubeziehen. Sind die User Digital Natives mit den allerneuesten Geräten und hochspezifischem, technischem Wissen? Oder sind es Grosseltern mit einem älteren Gerät, welches seit dem Kauf nie upgedatet wurde?
Am Ende des Tages muss das Gros der User mit der Applikation zufrieden sein. Ist das erreicht, haben auch wir als mobile Tester gute Arbeit geleistet. Benötigen Sie Unterstützung beim Erstellen Ihrer Teststrategie und beim Mobile Testing unsterstützen wir von SwissQ Sie gerne.
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